Digitalfotografie: Was rauscht denn da?

19. Okt 2006, 10:14 AM (Frank Hunck) ♥ Photo, Tipps und Tricks · Translation: en fr

Rauschen, ein (un-)beliebtes Thema in der Digitalfotografie. Bislang hatte ich mich nicht näher mit dem Thema beschäftigt, da ich meine Bilder zumeist fürs Web schiesse, im Workflow von fünf Megapixel auf zwei oder weniger komprimiere – dann sind solche »Unebenheiten« weg. Über die Hintergründe (mehr oder weniger starkes Rauschen je nach eingestellter Empfindlichkeit und Kompressionsfaktor) hatte ich schon gelesen, aber es war irrelevant. Dachte ich…

Letzte Woche brachte mich meine Offline-Kollegin1 Jessica Bunjes, KN-Redakteurin vor Ort, auf dies Thema zurück. Beim Gründertag auf der Blomenburg, als sie einen ihren Interviewpartner ablichtete, kam von ihr ein Unmutslaut. Wegen zu hoher Empfindlichkeit. Alles nochmals von vorne…

An für sich kein Beinbruch, wenn mensch das ganze Foto verwendet. Aber was ist, wenn nur ein Ausschnitt gebraucht wird? Oder wenn mensch ein Teilergebnis nicht auf dem heimischen Tintenstrahler, dessen Treiber alle glattbügelt, sondern über Beamer oder Bildschirm ausgeben will?

Stimmt – kommt nicht gut rüber. Kein Vergleich mit analogem Fotomaterial, bei dem die Filmhersteller kornarmes Material trotz hoher Empfindlichkeit entwickelt haben. Nein, es gibt ein mehr oder minder hohes Rauschen, das bei einer hohen Kompressionsstufe noch durch JPEG-Artefakte angereichert wird.

Also war Googeln angesagt. (Kleiner Tipp am Rande – wer Freeware-Software sucht, sollte sich auf essential-freebies.de umtun, dort wurde ich auch fündig…)

Ergebnis: Ich teste nun die Software Neat Image (Review hier), und bin schlichtweg begeistert. Das Programm ist Freeware für nichtkommerziellen Einsatz, bringt kameraspezifische Profile mit sich (die Sensoren der verschiedenen Kamerahersteller unterscheiden sich gewaltig im Rauschverhalten!), und bringt gute Ergebnisse schon mit den Grundeinstellungen.

Genug der Theorie — am konkreten Beispiel lässt sich der Sachverhalt besser nachvollziehen:

Ausgangsbild mit Ausschnittsrahmen:

Originalbild, ISO 64

Von diesem Motiv habe ich vier Aufnahmen gemacht (Olympus Camedia 5050Z, ISO 64, 100, 200, 400) und entsprechende Ausschnitte angefertigt, montiert und unten abgebildet:

Ausschnitte unterschiedlicher Empfindlichkeit

Wie zu erwarten, ist das Bildrauschen bei ISO 200 und 400 stark bis unerträglich. Um die Sache abzukürzen, gehe ich von der ISO 400-Vorlage aus. Im Programm habe ich das entsprechente Profil meiner Kamera bei ISO 400 angewählt, und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Ergebnis mit NeatImage

Zur Verbesserung des individuellen Bildes gibt es noch Einstellmöglichkeiten in Hülle und Fülle – Scharfoptionen, Abschätzung der Rauschanteile der Farben etc. pp. Vor allem dem Schärfen ist Augenmerk zu widmen, es verlieren sich doch einige Konturen… Die Anschaffung des Programms ist vorgemerkt!

In den nächsten Wochen will ich noch das eine oder andere Bildverarbeitungsprogramm vorstellen. Es gibt viel auf dem Markt, das den Fotografen das Leben erleichtern kann. Natürlich sind Ergebnisse wie oben auch mittels PhotoShop, PhotoImpact etc. zu erzielen, erfordern aber viel mehr Einzelschritte und Erfahrung.


  1. Kollegin deshalb, weil wir beide über Selenter Themen schreiben, sie hauptberuflich, ich dagegen als »Hobbyjournalist« [back]
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