Wir haben anscheinend (zu) viel Freizeit…
8. September 2004, 16:46:53
Jeder erwachsene Deutsche bringt durchschnittlich 469 Minuten täglich für seinen Medienkonsum (Fernsehen, Radio & Internet) auf. Zu diesem Ergebnis kommt die ARD/ZDF-Online-Studie 2004. Ich vermag das nicht zu glauben. Arbeiten wir denn gar nicht mehr?
Befragt wurden Erwachsene über 14 Jahre. Treiben die Heranwachsenden die Zahlen so nach oben?
Ich hab mir mal die Stunden ausgerechnet:
- Fernsehen: 3,8 h
- Radio: 3,3 h
- Internet: 0,7 h
Gehen in diese Zahlen auch Doppelt-/Dreifachnutzungen mit ein? Brauchen die Menschen so wenig Schlaf? Das kann nicht gut sein…
Kurze Ergebnisse der Studie:
Keine Tags vorhandenDie Internet-Nutzung in Deutschland hat in den letzten Jahren rapide zugenommen. Einem am Montag veröffentlichten Auszug aus der ARD/ZDF-Online-Studie 2004 zufolge verdoppelte sich die Zahl der Nutzer seit 2000. »35,7 Millionen Erwachsene, das sind 55,3 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren, sind online«, hieß es. Besonders starken Zuwachs gebe es in neuen Bundesländern, wo der Nutzeranteil mit 52,3 Prozent fast den von 56,1 Prozent in den alten Bundesländern erreicht habe.
Nach wie vor sind die 14- bis 19-Jährigen mit einem Nutzeranteil von 94,7 Prozent die größten Net-Enthusiasten. Von den Berufstätigen gehen 73,4 Prozent online. In der Altersgruppe über 60 sind es nur 14,5 Prozent, bei den Nicht-Berufstätigen 22,9 Prozent.
Die durchschnittliche Nutzungszeit ist 2004 erstmals geringfügig gesunken, und zwar um zwei auf 43 Minuten pro Tag. Dagegen nahm der tägliche Fernsehkonsum weiter zu – von 221 Minuten im ersten Halbjahr 2003 auf 230 Minuten im ersten Halbjahr 2004. Die Radionutzung blieb mit durchschnittlich 196 Minuten pro Tag gleich.
Die Internetnutzer suchen laut der Studie vor allem Kommunikation und Information, Unterhaltung spielt eine geringe Rolle. Deutlich zugenommen hat dem Bericht zufolge das Interesse am Zugang zu Märkten und Produkten sowie internetspezifischen Serviceleistungen. Die Bereitschaft zur Nutzung kostenpflichtiger Angebote ist rückläufig. Die meisten Nutzer steuern gezielt ihre Lieblingsadressen an. Deshalb ist die Zahl der pro Einwahl aufgerufenen Webseiten in den letzten Jahren kontinuierlich.