Wenn es nur so einfach wäre. Aber alle Zeichen der Zeit sprechen dagegen. Und niemand stört es gross.
OK, es gibt hier in BlogLand immer mehr Menschen, die vor dem Überwachungsstaat mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten warnen, aber, welche Reichweite haben wir? 1% der Deutschen bloggen, und wie viele lesen uns?
Darüber hinaus – bei der aktuellen Blogger-Schelte durch die klassischen Medien? Deren Qualität haben wir in den letzten Wochen ja zur Genüge kennengelernt haben, die uns zeigten, wie man es richtig macht…
Nachrichtenlese der letzten Tage:
»Ich werde unfreundlich, wenn mir Verfassungsbruch vorgeworfen wird« – BIM Schäuble in einem Artikel der FR-online. Diskussionen bei Lawblog. Jaja, unfreundlich wird er. Ein Minister muss ja nicht alles wissen, was in seinem Hause so passiert.
Man hört ja immer wieder, dass es schon öfters vorgekommen sein soll, dass nachgeordnete Dienststellen ihre Befugnisse überschritten hätten, wie zum Beispiel die gesetzeswidrige heimliche Online-Durchsuchung von privaten Computern in den letzten zwei Jahren. [via Alexander Greisle].
Parlamentarische Kontrolle – ach nö, es muss schlagkräftig und schnell gehandelt werden.
Auf work-innovation heute auch eine kurze Zusammenstellung gefunden, was sich im sicherheitsrelevanten Bereich gerade so tut. Alexander Greisles Fazit:
Unüberwacht ist man bald nur noch in den eigenen vier Wänden. Ohne Telefon, ohne Internet und bei geschlossenen Rolladen. Das ist wie Sex im Dunkeln mit Kondom. Einem löchrigen Kondom. Denn so richtig sicher kann man sich selbst dann nicht mehr sein.
Aber – es wird ja nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Wenngleich auch einige Ansätze bedenklich sind, wie etwa der Frontalangriff gegen die Schweigepflicht (»Telefondaten von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten, Anwälten und Journalisten können hingegen systematisch ausgewertet werden«), Zielobjekte sind doch nur die organisierte Kriminalität und das Terrorumfeld… Hoffentlich werden dann die beiläufig gewonnenen Daten auch tatsächlich vernichtet, denn – Speicherplatz kostet nichts mehr. Dazu wieder ein schöner Artikel von Alexander auf innovativ-in, der diese Begründungen gründlich aushebelt – Von der Naivität.
Ich finde es gut, dass zum Beispiel beim Business-Club innovativ-in von einzelnen Autoren, wie gerade Dr. Sarah Schons oder Alexander Greisle, diese Themen aufgegriffen und umfassend dargestellt werden. Also nicht mehr only business as usual, sondern Aufklärung über die kommende schöne neue Welt.
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