Selent: Dreieinhalbstündiges Marathon zu Bau- und Umweltthemen

15. Aug 2008, 2:55 PM (Frank Hunck) ♥ Politik, Selent · Translation: en fr

Dass eine Bau- und Umweltausschußsitzung dermaßen lange dauerte, liegt schon lange zurück. In den Jahren 2001 bis 2003, als Flächennutzungsplan (FNP), Landschaftsplan (LP) und die ganzen Bebauungspläne rund um die Blomenburg und das Gewerbegebiet Haverkamp sich in der Diskussion befanden, war das eher »an der Tagesordnung«.

Gestern lag der Grund – neben einer doch umfassenden Tagesordnung – eher darin, dass in der Gemeindevertretung einige neue Mitglieder sind, denen naturgemäß das Hintergrundwissen fehlt und so jeder Tagesordnungspunkt gründlicher dargestellt wurde.

Was war auf der Sitzung? Zuerst die Formalia – die bürgerlichen Mitglieder Johannes Höper (OBS), Udo Petersen (CDU – daran muss ich mich erst gewöhnen) und meine Wenigkeit ( AFW) wurden per Handschlag verpflichtet, der stellvertretende Ausschußvorsitzende gewählt (ebenfalls meine Wenigkeit), ein Schriftführer fand sich bislang nicht.

Dann ging es Punkt für Punkt durch fast alle Baugebiete Selents:

Für den Möhlenkamp (B-Plan 5) wurde eine Entschlußempfehlung für die Aufhebung einer Pflanzbindung ausgesprochen, da sich der betreffende Knick nun nicht mehr am Ortsrand befindet und somit diese Funktion nicht mehr notwendig ist. In der Frage der Ausgleichsfläche wird eine einvernehmliche Lösung mit den Anwohnern angestrebt, die in nächster Zeit angeschrieben werden sollen.

Die Art und Weise der weiteren Sanierung der Goosbek (ehemaliger Bach durch Selent; Hauptentwässerung des Oberflächenwassers durch unsere Gemeinde) wurde lange diskutiert.
Sanierung der Goosbek im Bereich DorfplatzDieses Vorhaben, das im Zuge der wasserrechtlichen Genehmigung des B-Plans 11 Goosbek angestoßen wurde, führte letztes Jahr zur Sanierung im Bereich des Dorfplatzes, wo rund 110 T€ verbaut wurden.
Nun muß darüber entschieden werden, wie am sinnvollsten weiter zu verfahren ist, da der weitere Verlauf bis hinter das Mutter-Kind-Kurheim (MKK) neu zu gestalten ist. Fürs Erste soll geprüft werden, ob die Eigentümer des MKK dazu bereit sind, sich an den Arbeiten rund um das Heim – Anlage einer offenen Mulde als Retentionsfläche und Schaffung eines höheren Durchflusses im Bereich der Feuerwehrauffahrt) finanziell zu beteiligen.
Im Oberlauf der Goosbek – innerhalb des B-Plans 11 – stehen ebenfalls noch wasserbauliche Maßnahmen aus (Entrohrung der Goosbek, Schaffung von Retentionsflächen), die die Situation im Falle eines Starkregenereignisses wie im Juli 2002 für die Ortslage deutlich entschärfen würde. Hier wird beim Investor, Herrn Hartmann, auf die geplante Umsetzung der Maßnahmen gedrängt.

Im Bereich Wehdenweg / Kösterberg ist eine kleine Überarbeitung des alten B-Plans 2 von 1967 notwendig geworden, beziehungsweise eine Neuaufstellung für einen Teilbereich, den B-Plan 13. Mit der Entwurfsskizze des Städteplaners zeigte sich das Land wie auch der Kreis Plön nicht einverstanden und haben eine Planung abgelehnt. Nun soll ein Gespräch mit den Genehmigungsbehörden klären, unter welchen Bedingungen ein B-Plan genehmigungsfähig sei.

Bezüglich der Umsetzung der Planungsvorgaben in den Baugebieten BP10 Blomenburg und BP11 Goosbek soll im nächsten Monat eine Begehung durch den Bauausschuß erfolgen. Das Ziel ist eine Aufstellung der Bereiche, in denen die Bauausführung (noch) von den Zielvorgaben des Bebauungsplans oder des Grünordnungsplans abweichen. Auslöser hierfür war die Feststellung, dass eine Ausgleichsfläche nach §9 (1) 20 des BauGB zur Zeit falsch genutzt bzw. noch nicht sachgemäß entwickelt ist.

Das waren in Kürze die wichtigsten Punkte der Sitzung. Und sonst? Der Landesentwicklungsplan wird in Kürze Thema werden. Hierfür habe ich auf der AFW-Website eine Linksammlung zur Diskussion darüber im Lande eingestellt.

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15 Kommentare abgegeben zu “Selent: Dreieinhalbstündiges Marathon zu Bau- und Umweltthemen”

  1. Walter Strangalies schrieb:

    War sehr angenehm festzustellen, wie aufgeschlosssen und auch geduldig gegenüber den neuen Mitgliedern im Ausschuß diskutiert wurde. Mein Eindruck – hier wird kritisch und im Bürgerinteresse beraten und beschlossen – auch wenn doch noch ein-, zweimal ein kleiner Ansatz von Feindseligkeit gegenüber den neuen Gemeindevertretern aufkam. Schade, dass ausgerechnet der Ausschußvorsitzende als Einziger es nicht schafft, in dieser Hinsicht über seinen eigenen Schatten zu springen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Vielleicht sollte er auch hin und wieder doch mal seinen Stellvertreter aktiv werden lassen und zuschauen, wie andere die Dinge sehen. Es haben dabei schon ganz andere Leute auf einmal festgestellt, dass der Mittelpunkt der Welt doch ganz woanders liegt.

  2. Walter Strangalies schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Gelöscht auf Wunsch von Herrn Strangalies.

  3. John Zatkos schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Gelöscht auf Wunsch von Herrn Zatkos.

  4. Silke Berner schrieb:

    … und nun ist auch noch der Geschäftsführer weg.

  5. Jörg Wortmann schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Gelöscht auf Wunsch von Herrn Wortmann.

  6. Lars Berwald schrieb:

    Ich bedaure den Abschied von Jörg Wortmann als Geschäftsführer des Blomenburg Technologiezentrums und den möglichen Abschied von Walter Strangalies Unternehmen.
    Ich hoffe sehr, dass beide es sich noch einmal überlegen und doch in Selent bleiben.

    Die heftigen Reaktionen setzen jedoch ein deutliches Signal für eine sofortige, kritische, gründliche und ehrliche Bestandsaufnahme von Soll- und Istwerten in unserem Technologiezentrum.

  7. Frank Hunck schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Geländert, weil durch Wegfall der obigen Kommentare von Herrn Strangalies, Hernn Wortmann und Herrn Zatkos nicht mehr nachvollziehbar.

    Ich finde es schade, dass Herr Wortmann das Technologiezentrum Blomenburg verlassen muss, nachdem er sich nach Aussagen von Mietern sie gut beraten und ihre Belange vertreten hat. Meines Erachtens hat er die Situation der Blomenburg mit ihrem Standortnachteil realistisch eingeschätzt und in seiner Arbeit auf eine nachhaltigere Entwicklung eingestellt – deren Erfolg sich nicht innerhalb weniger Monate auswirken kann.

    P.S.: Das sich niemand wundert – ich habe den ersten Kommentar von John (Zatkos) gelöscht – das System hat anscheinend trotz Überarbeitung seines Beitrages den »falschen« ersten weiter drinstehen lassen.

  8. John Zatkos schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Gelöscht auf Wunsch von Herrn Zatkos.

  9. Frank Hunck schrieb:

    Ich glaube, dass kein negativer Sog entstehen muss. Dies wäre das Letzte, was das Projekt zur Zeit brauchen kann. Die kritische, gründliche und ehrliche Bestandsaufnahme von Soll- und Istwerten (Lars), offen kommuniziert, kann m. E. Schlimmeres verhindern.

    Und – einen Zuwachs von 18 auf 30% Auslastung innerhalb des kurzen halben Jahres, die Herr Wortmann GF im Technologiezentrum war, lässt hoffen. Nur – das TZ muss langfristig nachhaltig und verlässlich betrieben und vermarktet werden.

  10. Walter Strangalies schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Gelöscht auf Wunsch von Herrn Strangalies.

  11. Lars Berwald schrieb:

    Aus eigener leidvoller Erfahrung bestätige ich, dass unzuverlässige oder langsame Internetverbindungen grausam sind. Quälend langsam die Übertragung, viele erfolglose, zeitraubende Versuche und schließlich die ständige Ungewißheit, ob der Kunde meine E-mail überhaupt erhalten hat. Viele meiner Kunden erwarten mittlerweile detaillierte, stimmige und optisch ansprechende Angebote innerhalb von 24 Stunden.

    Eine schnelle Internetverbindung ist für den normalen Geschäftsbetrieb fast jeder Unternehmung unverzichtbar.
    In einem Technologiezentrum möchte man da sogar Überdurchschnittliches erwarten, nicht jedoch das Versuchskaninchen experimentierfreudiger Netzbetreiber sein.
    Es kann doch nicht sein, dass das DSL im Dorf besser funktioniert als im Technologie-Zentrum, dass man nach Hause geht, um dort nach der Arbeit E-mails zu verschicken oder im Internet zu recherchieren.

    »Wir haben keinen Aufwand gescheut, Ihre Fa. an einen Fremdanbieter anzukoppeln.« Ich seh Herrn Wortmann und Hernn Hartmann förmlich mit Kabeltrommeln auf dem Rücken vor mir, :-) ). Ich denke, die gute alte Telekom stellt innerhalb einer Woche eine brauchbare DSL-Verbindung her, Anruf genügt.

    »Wir hatten seit April unzählige persönliche Gespräche geführt, ergänzt durch eine intensive 8-wöchige technische Überprüfung durch Siemens und gemeinsame Prüfung alternativer Optionen.«
    Das spricht für sich selbst. Geben Sie dem armen Mann doch einfach eine funktionierende Internetverbindung….

    Leider scheint in den Neubaugebieten, der Blomenburg und dem Technologiezentrum ein neues und eigenes Leitungssystem verbaut worden zu sein, dass vom Betreiber weder verstanden noch beherrscht wird. Die Einrichtung eines Festnetzanschlusses, ob am Sonnenberg oder in der Wiesenau, soll wohl ein rechtes Abenteuer sein, falls es überhaupt klappt.

    Aber an wen soll man sich nun überhaupt wenden, wenn Jörg Wortmann Selent verlässt? Dietmar Hartmann antwortet auf schriftliche Eingaben grundsätzlich nicht, sondern zieht ein persönliches Gespräch vor, wohl mit der Absicht schriftliche Aussagen zu vermeiden, auf die sich der Gesprächspartner später berufen könnte.

    Insofern kann ich Walter Strangalies gut verstehen, ist doch keine Hoffnung auf Besserung in Sicht.

    »Und – einen Zuwachs von 18 auf 30% Auslastung innerhalb des kurzen halben Jahres, die Herr Wortmann GF im Technologiezentrum war, lässt hoffen.«
    Da heute wie gestern keine Angaben über die Belegung des Technologiezentrums vorliegen, kann man über den Sinngehalt einer 30 prozentigen Belegung nur rätseln. 30% von was??

    Solange der Betreiber nicht veröffentlicht, welche Firmen im Technologiezentrum ansässig sind, was der Unternehmesgegenstand ist und wieviele Mitarbeiter jeweils beschäftigt sind, muß jede Prozent-Zahl zuerst mal als unwahr betrachtet werden. Die Informationsblockade der Betreibergesellschaft läuft sogar den Aufgaben des Betreibers entgegen:
    Es muß Aufgabe des Betreibers sein, die Unternehmen des Zentrums, deren Telefonnummern, Homepages und Produkte der möglicher Kundschaft, Unternehmen oder dem Ausland vorzustellen. In unsrem Technologiezentrum leider Fehlanzeige. Von auf der Homepage des Technologiezentrums 14 gelisteten »Firmen« werden lediglich 5 auf einer sogenannten »Microsite« vorgestellt.

    Entsprechende Anfragen von mir an Gemeinde und Kreis als Gesellschafter der Trägergesellschaft, welche Firmen im Technologiezentrum ansässig sind, was der Unternehmesgegenstand ist und wieviele Mitarbeiter jeweils beschäftigt sind, wurden grundsätzlich zurückgewiessen.

    Weiterhin bleibt völlig im Dunkeln, was nun eigentlich die Aufgaben des Technologiezentrums ist. Sowohl Bewilligungsbescheid der Fördermittel als auch der Pachtvertrag von Träger an Betreibergesellschaft werden vor Öffentlichkeit geheimgehalten. Hier sind als Hauptgesellschafter der Trägergesellschaft Dietmar Hartmann, unsere Bürgermeisterin Antje Josten und für den Kreis der Landrat Volkram Gebel als Verantwortliche zu nennen.
    Man kann zu Recht vermuten, dass die Belegung des Technologiezentrums und die Leistungen des Betreibers nicht den gemachten Vorgaben entsprechen.

    Zu einer offener Kommunikation konnte auch Jörg Wortmann nicht beitragen, wobei ich weiss, dass er schon wollte, aber vermutlich nicht durfte und ich darin auch den Grund für seinen Abschied sehe.

  12. John Zatkos schrieb:

    Edit 25. August 2008, 16:30: Gelöscht auf Wunsch von Herrn Zatkos.

  13. John Zatkos schrieb:

    @11, Berwald: Lieber Herr Berwald, auch Sie treffen mit Ihren Äußerungen an Ihrem eigentlichen Ziel vorbei unschuldige Beteiligte!

    Wir sind besonders unglücklich damit und sehr betroffen, wie sich eine öffentliche Bürgerliste mit Informationen brüstet, ohne diese jemals geprüft oder recherchiert zu haben.

    Bei uns war noch niemand und hat gefragt, was wir eigentlich machen. Sonst wüssten Sie schon längst, dass wir uns neben Design- und Werbeaufgaben schwerpunktmäßig mit interaktiven und prozessorientierten Internetschnittstellen beschäftigen. Diese Forschungs-, Konzept- und Programmierarbeit erfolgt stets nach zukunftsweisenden Standards und mit aktuellsten Technologien. Diese Leistungen belegen ca. 80% unseres Aufwands und ca. 50% unseres Umsatzes. Dieser Anteil soll noch deutlich gesteigert werden, vergessen Sie bitte nicht dass wir uns in einer Gründungsphase befinden.

    Freundliche Grüße,
    John Zatkos

  14. Lars Berwald schrieb:

    Lieber Herr Zatkos,

    Ihr Unternehmen ist auf auf Ihrer Homepage bestens präsentiert und lässt auch hinsichtlich des Unternehmensgegenstandes keine Frage offen. Ich habe nie etwas gegenteiliges auch nur sinngemäß behauptet.

    Ich habe geschrieben, dass 5 Unternehmen im Venturepark auf »Microsites« vorgestellt werden, dazu gehört auch Ihr Unternehmen. Auf der Microsite findet sich der Link zur Homepage http://www.mediahof.de/

    Also bitte Schluß mit dem Geschimpfe.

  15. Frank Hunck schrieb:

    Nachdem die Argumente ausgetauscht sind, werde ich die Kommentare nun schließen. Soweit ich weis, haben sich die Beteiligten zu weiteren Gesprächen zusammengesetzt, eine weitere Fortführung der Diskussion hier auf meinem Blog erscheint mir nicht lösungsorientiert zu sein. Probleme alleinig anzuprangern trägt selten zum Weiterkommen in der Sache bei…

    Edit 25. August 2008, 16:30: Auf Wunsch mehrerer Diskussionsbeteiligter habe ich ihre Beiträge der Diskussion gelöscht. Die Beratungen wurden nun intern weiteregführt.

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